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Eine Realsatire der ehemaligen Deutschen Bundespost:


Das folgende Original-Merkblatt der Deutschen Bundespost hat in den 80er Jahren der einmalige

Hermann Rockmann im NDR fehlerfrei mit bierernster Stimme vorgelesen:


In Dienstanfängerkreisen kommen immer wieder Verwechselungen der Begriffe

WERTSACK, WERTBEUTEL und WERTPAKETSACK vor.

Um diesem Übel abzuhelfen ist das folgende Merkblatt dem § 49 ADA vorzuheften:


Der Wertsack ist ein Beutel, der aufgrund seiner besonderen Verwendung

im Postbeförderungsdienst nicht Wertbeutel, sondern Wertsack genannt wird,

weil sein Inhalt aus mehreren Wertbeuteln besteht, die in den Wertsack nicht verbeutelt,

sondern versackt werden.

Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die zur Bezeichnung des Wertsacks verwendete

Wertbeutelfahne auch bei einem Wertsack mit Wertbeutelfahne bezeichnet wird

und nicht mit Wertsackfahne, Wersackbeutelfahne oder Wertbeutelsackfahne.

Sollte es sich bei der Inhaltsfeststellung eines Wertsacks herausstellen,

daß ein in einem Wertsack vesackter Wertsackbeutel statt im Wertsack

in einem der im Wertsack versackten Wertbeutel hätte verpackt werden müssen,

so ist die infrage kommende Versackstelle unverzüglich zu benachrichtigen.

Nach seiner Entleerung wird der Wertsack wieder zu einem Beutel,

und er ist auch bei der Beutelzählung nicht als Sack, sondern als Beutel zu zählen.

Bei einem im Ladezettel mit dem Vermerk ”Wertsack“ eingetragenen Beutel

handelt es sich jedoch nicht um einen Wertsack, sondern um einen Wertpaketsack,

weil ein Wertsack im Ladezettel nicht als solcher bezeichnet wird,

sondern lediglich mit dem Vermerk ”versackt“ darauf hingewiesen wird,

daß es sich bei dem versackten Wertbeutel um einen Wertsack und nicht um einen

ausdrücklich mit ”Wertsack“ bezeichneten Wertpaketsack handelt.

Verwechslungen sind im übrigen ausgeschlossen, als jeder Postangehörige weiß,

daß ein mit ”Wertsack“ bezeichneter Beutel kein Wertsack, sondern ein Wertpaketsack ist!